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Insulin Tresiba® kehrt nach Deutschland zurück

Der Insulinhersteller Novo Nordisk hat heute mitgeteilt, dass Insulin degludec (Handelsname: Tresiba®) in Deutschland noch in diesem Jahr wieder verfügbar sein wird. Viele Patienten und Ärzte dürften sich darüber freuen.
Anhaltende Nachfrage, neue Nutzenbewertung für Tresiba®

Im Januar 2015 hatte Novo Nordisk Insulin degludec (Tresiba®) in Deutschland vom Markt genommen, nachdem Preisverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband gescheitert waren (wir berichteten). Seitdem war das Basalinsulin für Patienten in Deutschland nur noch über internationale Apotheken bestellbar.

Heute hat der Insulinhersteller die Presse informiert, dass es den Vertrieb von Insulin degludec in Deutschland noch in diesem Jahr wieder aufnehmen wird. Grund dafür seien die anhaltende Nachfrage seitens Patienten und Behandlern sowie der Aufruf für eine erneute Nutzenbewertung des Medikaments, teilt Novo Nordisk mit.
GB-A wird erneut entscheiden

Viele Ärzte und Diabetespatienten dürften sich über diese Nachricht freuen. Insulin degludec wurde 2014 als neues Basalinsulin in den deutschen Markt eingeführt. Etwa 40.000 Diabetespatienten waren auf das Insulin eingestellt, als es 2015 vom Markt genommen wurde.

Neue Studiendaten* unterstreichen nach Angaben von Novo Nordisk den klinischen Nutzen von Insulin degludec. Auf der Basis dieser neuen Ergebnisse hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im Februar 2018 zu einer erneuten Nutzenbewertung von Tresiba aufgerufen.

*Marso SP et al. Efficacy and Safety of Degludec versus Glargine in Type 2 Diabetes. N Engl J Med 2017;377:723-732

 

Neue Norm für Blutzucker-Messgeräte

Mehr Genauigkeit bei der Blutzucker-Messung soll die aktuell verschärfte Norm ISO 15197 bringen. Bis 2016 müssen alle Blutzucker-Messsysteme sie erfüllen.

Wie genau muss ein Blutzucker-Messgerät sein?
Damit ein Blutzucker-Messgerät in Europa in den Handel gebracht werden darf, muss es eine CE-Kennzeichnung tragen. Die Kennzeichnung bestätigt, dass grundlegende Anforderungen zur Zulassung von Medizinprodukten erfüllt sind.

Die ISO-Norm 15197 gibt Auskunft zur Messqualität und stellt eine dieser Grundlagen dar. Seit Mai 2013 gibt es eine neue, verschärfte Version der ISO-Norm 15197 zur Qualitätssicherung von Blutzucker-Messgeräten und Teststreifen.

Diese sieht vor, dass bei Glukose-Konzentrationen unter 100 mg/ dL (5,6 mmol/L) 95 % der Messergebnisse um bis zu ± 15 mg/dL (0,83 mmol/L) abweichen dürfen. Zudem ist bei Werten über 100 mg/dL eine Abweichung von maximal ± 15 % zulässig.

Erstmals wurde auch eine patientenfreundlichere Handhabung als Qualitätskriterium aufgenommen. Demnach muss die Messgenauigkeit auch bei der Anwendung des Blutzuckermessgeräts durch Patienten gewährleistet und durch Studien belegt sein.

Quelle: http://www.diaexpert.de/norm-iso-15197

 

Neues schnelles Insulin zu den Mahlzeiten

Mit Liprolog in der Konzentration U 200 gibt es zum ersten Mal ein kurz wirksames Insulinanalogon in höherer Konzentration. Damit reduziert sich das Volumen des gespritzten Insulins um die Hälfte.                                                                                  Neue Insulin-Konzentration U 200                                                                                                                                              Die Firma Berlin Chemie hat ein neues Insulinpräparat auf den Markt gebracht, mit dem Diabetiker die zu spritzende Menge an Mahlzeiteninsulin reduzieren können. Liprolog U 200 ist eine Weiterentwicklung des bekannten Liprolog U 100 („Insulin Lispro“). Mit 200 Einheiten enthält das neue Insulin doppelt so viele Einheiten pro  Milliliter als bisher. Das bedeutet: Es muss nur noch die halbe Menge Insulin gespritzt werden.                                                                                                                                  Vorteile für Patienten                                                                                                                                                                   Die Dosierung des Insulins bleibt gleich, nur das Volumen reduziert sich, betont Privatdozent Bernhard Kulzer vom Diabetes Zentrum Mergentheim. Dadurch verlängert sich die Reichweite des Pens. Zudem verringere sich die Gefahr einer Gewebereaktion, also der Bildung von Fettgewebswucherungen (Lipohypertrophien), so Kulzer.                                         Insulin mit Fertigpen spritzen                                                                                                                                                      Das neue Insulin wird im Fertigpen („KwikPen“) erhältlich sein. Da die Haltbarkeit des einmal angebrochenen Fertigpens 28 Tage beträgt, ist es für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit Diabetes mellitus vorgesehen, die täglich mehr als 20 Einheiten schnell wirksames Insulin benötigen.

Quelle: Diabetes-News

 

FreeStyle Libre – Krankenkassen reagieren

Seit November 2014 ist das neue Flash Glukose Monitoring System FreeStyle Libre für Diabetiker in Deutschland erhältlich. Jetzt haben die Krankenkassen DAK und TK erklärt, dass sie die Kosten für ihre Versicherten übernehmen wollen. „Ab Mitte des Jahres (2015) versorgt die DAK-Gesundheit zunächst eine limitierte Anzahl von Patienten aus ihrem Gesundheitsprogramm Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 mit dem neuen Sensor“, schreibt die DAK in einer Presseinformation vom 10.2.15. Weil die Produktionskapazitäten des Herstellers Abbott noch beschränkt sind, „werden wir das Angebot zunächst denjenigen machen, die eine intensivierte Insulintherapie benötigen und am stärksten unter dem ständigen Zuckermessen leiden“, so Thomas Bodmer, Mitglied des Vorstandes der DAK. Wie die Versicherten ausgewählt werden, ließ er offen. Für Kinder ist FreeStyle Libre nicht zugelassen. Die Techniker Krankenkasse (TK) teilt in einer Presseinformation vom 9.2.15 mit, dass sie die Kosten für FreeStyle Libre bis zur Höhe der sonst üblichen Kosten für die Blutzuckermessungen bezuschussen will.                           Glukose messen ohne Blut                                                                                                                                                 FreeStyle Libre gilt als echter Fortschritt in der Therapie des Diabetes, denn es ermöglicht eine Glukosemessung ohne Blut. Diabetiker, die mit Insulin behandelt werden, mussten sich bisher mehrmals täglich in den Finger stechen, um den Blutzuckerwert zu messen. Mit FreeStyle Libre ist das nicht mehr notwendig. Statt dessen trägt der Anwender einen Sensor von der Größe eines Zwei-Euro-Stücks am Oberarm, dessen Kanüle im Unterhautfettgewebe liegt. Dort misst der Sensor die Glukose in der Gewebsflüssigkeit (Gewebezucker) – nicht zu verwechseln mit dem Blutzucker. Hält man das Lesegerät an den Sensor, werden die Glukosewerte gescannt und auf dem Display angezeigt. Das funktioniert auch durch die Kleidung. Die Glukosewerte entsprechen in etwa den Blutzuckerwerten – allerdings nicht immer. In Phasen, in denen sich der Blutzucker schnell ändert und bei Anzeichen einer Unterzuckerung empfiehlt Hersteller Abbott, den Blutzucker deshalb parallel mit einem herkömmlichen Blutzucker-Messgerät zu kontrollieren.                                                                                                                                    Zurzeit nicht lieferbar                                                                                                                                                         FreeStyle Libre kann nur direkt über den Hersteller Abbott bestellt werden. Wegen der großen Nachfrage ist das Einsteigerpaket zum Preis von € 169,00 zur Zeit nicht lieferbar. Wann es wieder verfügbar sein wird, ist offen.               Probleme mit dem Datenschutz                                                                                                                                                    Zu FreeStyle Libre gehört eine Software, welche die Messdaten speichert und die Funktion eines elektronischen Tagebuchs übernimmt. Über ein Datenschutzproblem mit dieser Software berichtete der Essener Diabetologe Frank Best bei der jährlichen Tagung zu Diabetes-Technologien (DiaTec) Ende Januar 2015 in Berlin. Danach werden bei Start des Programms Messprotokolle und Einträge des Anwenders anonymisiert an einen Server in die USA übertragen. Dem hat der Nutzer zwar durch ein Häkchen bei der Installation zugestimmt – gesondert informiert wird er über die Datenübertragung aber nicht. Abbott rechtfertigt diese Praxis damit, dass die Daten zur Weiterentwicklung der Produkte benötigt werden. Deutsche Datenschützer halten sie für fragwürdig. Darüber berichtete auch die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 14.2.15.

Quelle: Diabetes-News

 

Diabetiker dürfen Alkohol und Süßes in Maßen genießen

Wenn morgen die fünfte Jahreszeit beginnt, sind Alkohol und Süßes auch für Diabetiker kein Tabu. Sie sollten allerdings Maß halten und die Messung des Blutzuckers nicht vergessen. Diabetiker müssen zwar nicht auf Alkohol verzichten, sie sollten ihn aber nur in Maßen genießen. Darauf weist die Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe in einer Presseinfo zur närrischen Jahreszeit hin. Beim Genuss von Alkohol besteht für Diabetiker die Gefahr einer Unterzuckerung, da alkoholische Getränke wie Wein, Schnaps oder Bier den Blutzuckerspiegel senken. Bereits ab einem Blutalkoholspiegel von 0,45 Promille ist die Zuckerfreisetzung aus der Leber gestört, heißt es in der Presseinformation. „Insulin oder blutzuckersenkende Medikamente verstärken diesen Effekt noch“, sagt Professor Dr. med. Thomas Haak, kooptiertes Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt des Diabetes Zentrums Mergentheim in Bad Mergentheim. Haak rät, begleitend zum Alkoholgenuss immer einer kleine kohlenhydratreiche Mahlzeit zu essen und den Blutzucker öfter zu kontrollieren. Wer Insulin spritzt, sollte seine Dosis ggf. anpassen. „Man sollte so nüchtern bleiben, dass Blutzuckermessen und Insulinspritzen jederzeit problemlos möglich sind“, empfiehlt er. Als allgemeine Alkoholgrenzwerte empfehlen Experten für Frauen nicht mehr als zehn Gramm Alkohol täglich. Dies entspricht etwa einem Achtel Liter Wein oder einem kleinen Bier. Männer sollten nicht mehr als 20 Gramm Alkohol täglich konsumieren, was einem Viertel Liter Wein oder einem halben Liter Bier entspricht. Auch Süßigkeiten gehören zur fünften Jahreszeit dazu. Professor Haak empfiehlt, auch hier Maß zu halten. „Denn Kamelle, Krapfen und andere karnevalstypische Spezialitäten enthalten sehr viel Zucker und Fett“. Eine Liste mit Nährwertangaben zur fünften Jahreszeit hat die Organisation diabetesDe auf ihrer Internetseite zusammengestellt. Sie finden diese Liste unter

http://www.diabetesde.org/gesund_leben/rezepte/rezepte_zu_anlaessen_und_feiertagen/karneval/

Quelle: Diabes-News

 

Keine Obergrenze bei Blutzucker-Teststreifen

Diabetiker, die Insulin spritzen, haben ein Anrecht auf die notwendige Menge an Blutzucker-Teststreifen. Die Entscheidung darüber, wie viele Teststreifen verordnet werden, liegt beim behandelnden Arzt. Darauf weist die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe in ihrer Stellungnahme vom 28.1.15 hin. Diese Erklärung gilt bundesweit, da die Versorgung von Versicherten in Deutschland einheitlich geregelt ist. Für Diabetiker, die Insulin spritzen, ist die Blutzucker-Selbstkontrolle unverzichtbarer Teil ihrer Therapie. In ihren Leitlinien für Typ-1-Diabetiker empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), mindestens viermal am Tag den Blutzucker zu messen. In besonderen Situationen wie einer drohenden Unterzuckerung, körperlicher Aktivität, Stress oder Krankheit sind auch häufigere Messungen notwendig. Dazu reichen die häufig zu Grunde gelegten “Orientierungs-” oder “Empfehlungsrahmen“ als Verordnungsobergrenzen (i.d.R. 400 Teststreifen/Quartal) nicht aus. Eine Obergrenze gibt es nicht, stellt die KV Westfalen-Lippe nun klar. Im Rahmen der Therapiehoheit entscheidet allein der Arzt über die Menge der vom Patienten benötigten Teststreifen. Eine Beschränkung der Teststreifenmenge besteht lediglich für Patienten mit nicht-insulinpflichtigem Diabetes Typ 2. Hier gilt eine Obergrenze von 50 Teststreifen pro Quartal je Behandlungssituation.

Quelle: Diabetes-News

 

Langes Sitzen als Gesundheitsrisiko

Jeder Deutsche sitzt im Durchschnitt 7,5 Stunden pro Tag – im Büro, vor dem Fernseher, im Auto. Das hat gravierende gesundheitliche Folgen.„Sitzen ist das neue Rauchen“ kommentiert Professor Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln den DKV-Report 2014 „Wie gesund lebt Deutschland?“ Für diese Studie wurden 3102 Menschen über 18 Jahre zu den fünf Gesundheitsfaktoren Bewegung, Ernährung, Rauchen, Alkohol und Umgang mit Stress befragt. Ein Ergebnis der Studie: Fast jeder Zweite bewegt sich zu wenig. „Die Deutschen sind Sitzenbleiber“, so Froböse bei der Vorstellung des Reports im Januar 2015 in Berlin. Im Schnitt verbringt jeder Deutsche 7,5 Stunden pro Tag im Sitzen, 30 % davon vor dem Fernseher. Dieses lange Sitzen birgt große Gesundheitsrisiken, so Froböse. Die Muskeln bilden sich zurück, das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem werden geschwächt. Froböse empfiehlt, maximal zwei Stunden am Stück zu sitzen, öfter Treppen zu laufen statt mit dem Aufzug zu fahren und im Büro zwischendurch ein Stehpult zu nutzen. Mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche oder 75 Minuten intensive körperliche Arbeit empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) allen Erwachsenen. Die Bewegung kann auf mehrere Tage verteilt werden, sollte aber nicht kürzer als zehn Minuten dauern. Kinder sollen sich täglich mindestens 60 Minuten bewegen.

Quelle: Diabetes-News

 

Übergewicht (k)ein Risiko?

Nicht jeder, der ein zu hohes Körpergewicht hat, bekommt einen Typ-2-Diabetes. Warum drei von vier stark übergewichtigen Menschen erkranken, jeder Vierte dagegen nicht, war bislang ein ungelöstes Rätsel. Die Ergebnisse neuester medizinischer Forschungen, an denen Wissenschaftler aus Österreich, Deutschland und den USA beteiligt waren, zeigen nun, dass nicht Adipositas selbst der Auslöser für Typ-2 Diabetes ist, sondern das diabetesfördernde HO-1-Enzym.
Freiburger und Wiener Wissenschaftler konnten an Gewebeproben übergewichtiger Menschen zeigen: Personen mit niedrigen HO-1-Werten entwickeln sehr selten Folgeerkrankungen, während solche mit hohen Werten sehr oft davon betroffen sind. „Die Art der Folgeerkrankungen und deren Schwere scheint maßgeblich vom Enzym HO-1 abzuhängen“, sagt J. Andrew Pospisilik vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg.
Der Initiator der Studie, Harald Esterbauer vom Klinischen Institut für Labormedizin der Medizinischen Universität Wien, bezeichnete den nachgewiesenen Zusammenhang zwischen den HO-1-Werten und dem Gesundheitszustand der Patienten als „überwältigend“. Demnach dürfte HO-1 direkt an der Schnittstelle zwischen Übergewicht und Folgeerkrankungen wirken.
Hemmstoffe von HO-1 könnten zukünftig therapeutisch genutzt werden. Dafür gibt es bereits wichtige Anhaltspunkte, die jedoch zunächst noch genauer untersucht werden müssen. Erste Ergebnisse erwarten die Forscher in etwa zwei bis drei Jahren.

Quelle: 1. Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft vom 3.7.2014 ; http://www.mpg.de/8286113/uebergewicht_ho-1?        filter_order=L&research_topic= (Stand: 6.8.2014)

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